Gummersbach - In Windhagen wurde am Wochenende das Schützenfest gefeiert - Majestäten feierlich gekrönt.

Von Leif Schmittgen

Im Leben kommt vieles anders als eigentlich geplant. Treffender könnte man den Triumph des neuen Windhagener Schützenkönigs Sebastian Rothe wohl nicht umschreiben. Denn der 39-Jährige wollte eigentlich Kaiser werden. Zur Teilnahme an dem Wettbewerb unter den ehemaligen Majestäten war er berechtigt, weil er 2011 bereits die Königswürde der Grünröcke im Gummersbacher Stadtteil innehatte, wo er mit seiner Familie lebt. Doch es hat nicht sollen sein. Das begehrte Federvieh fiel bei einem anderen Kandidaten. „Es war eine Kurzschlusshandlung am Königsvogelschießen teilzunehmen“, berichtet der Elektroniker rückblickend.

Nach einer Textnachricht an seine Ehefrau Anna mit dem kurzen Inhalt „König: Ja oder Nein?“, sollte nach positiver Rückmeldung das Schicksal seinen Lauf nehmen und nach dem wohl längsten Schießwettbewerb in der Vereinsgeschichte - erstmals verzichtete man auf die großkalibrige Königspatrone - fiel Sebastian Rothe nach dem 464. Schuss freudentaumelnd in die Arme seiner inzwischen am Schießstand eingetroffenen Anna. Rothe ist - wie viele weitere Familienmitglieder fest verwurzelt bei den Windhagener Grünröcken. Seit über 30 Jahren engagierte er sich in unterschiedlichen Funktionen im Verein, hatte diverse Vorstandsposten inne, unterstützte die Offiziere und war - neben dem bereits erwähnten Königstitel bereits 2004 Prinz.

Rothe löste seinen Freund Dennis Matulinski ab, dessen Oberhofmeister er im nun abgelaufenen Schützenjahr war. „Jetzt machen wir den Rollentausch., denn der Ex-König musste nicht zweimal überlegen, ob er denn jetzt in die Rolle des Oberhofmeisters schlüpft. Zwei weitere „Funfacts“: 2011 folgte Matulinski Rothe als Majestät nach. Vater Dirk Rothe hatte 1997 zum 25. Vereinsjubiläum die Königskette inne, zum 50. Schützenfest gelang dem Filius nun das gleiche Kunststück.

Das neue Königspaar wurde - wie die übrigen Regenten - (OA berichtete)

beim Festkommers am Samstagabend vom Vorsitzenden Carsten Rothe (Onkel des Königs im Beisein von Gastvereinsvertretern, Offiziellen und der Bevölkerung in der Festhalle an der Grundschule  feierlich gekrönt. Rothe ehrte außerdem langjährige Vereinsmitglieder (siehe Infokasten). Offiziershauptmann Jens Rothe erhielt die Bronzene Verdienstmedaille des Vereins und der Präsident des Oberbergischen Schützenbundes (OSB) Thomas Ufer verlieh Janin Martel die kleine Jugendverdienstnadel und seiner Ehefrau Anette Ufer die Silberne OSB-Verdienstnadel . Die Familie Ufer ist im Windhagener Schützenverein ebenfalls tief verwurzelt.

Begonnen hatten die Feierlichkeiten am Freitag mit einer Kinderdisco in der Turnhalle, gefolgt von einem Platzkonzert am örtlichen Sportplatz und anschließendem Marsch durch den Ort. Das Fest endete am Sonntag mit einem Frühschoppen, an dem u. a. der Vizelandrat Prof. Dr. Friedrich Wilke und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein teilnahmen. Für den musikalischen Rahmen während der Umzüge sorgte der Musikzug der Feuerwehr Gummersbach und zum Kommers und Frühschoppen spielte „Rausch Entertainment“.

(Quelle: Oberberg-aktuell vom 06.05.2024)